Ablauf einer Behandlung


Zu Beginn der Behandlung legt der Osteopath großen Wert auf die Anamnese (Krankheitsgeschichte). Krankheitsverlauf, Schmerzlokalisation, Nebendiagnosen, Traumata und vieles mehr werden wie Puzzleteile  bei der Befragung des Patienten gesammelt und miteinander in Verbindung gebracht.

 

Danach folgt die Inspektion. Der Patient wird im Hinblick auf sein spezifisches Haltungschema genau angeschaut und die Kompensationsmuster, welche sich hier schon zeigen können, beurteilt.

 

Die Palpation (fühlen, tasten) stellt einen weiteren wichtigen Untersuchungsbestandteil dar. Hierbei wird das Spannungsmuster der Muskeln, Fascien und Organe beurteilt. Die Elastizität der Organgewebe und die verschiedenen Dynamiken der Organe sind wichtige Parameter in der Beurteilung, ob ein Organ gesund ist oder funktionell bzw. strukturell belastet wird. So wie beim muskuloskelettalen System die Bewegung und Elastizität eine wichtige Rolle spielen, ist es auch für die Organe und ihre Aufhängungen von großer Bedeutung, dass das Organ eine Dynamik aufweist und es gegenüber seinen Partnerorganen beweglich ist.

 

Nach Ablauf der Palpation muss der Osteopath Zusammenhänge und relationelle Beziehungen der einzelnen Strukturen zueinander erkennen und einen Behandlungsplan aufstellen. Es bedarf hierbei meist weniger gezielter Handgriffe, um den Körper aus seiner Kompensation bzw. Dysfunktion in einen neutralen Zustand zu bringen.

 

In der Behandlung gilt ganz global, die physiologische Funktion wieder herzustellen. Unbehandelte Beschwerden kann zwar der Körper über eine gewisse Zeit kompensieren, diese führen jedoch im Laufe der Jahre zu weit aus größeren Problemen, die bei rechtzeitiger Korrektur nicht hätten auftreten  müssen.

Nach erfolgter Behandlung wird der Patient in einem Zeitraum von 3 -4 Wochen wieder einbestellt. Der Körper braucht diesen Zeitraum um seine Selbstheilungskräfte wieder zu aktivieren. In der zweiten Behandlung wird erneut nach weiteren Dysfunktionen geschaut und diese behandelt, mit dem Ziel den Organismus in einen selbstregulierenden Zustand zu überführen.